11 Familien und ein Thema – „Neuwerden“. Ein bewusster Beginn im Heiligtum prägte die Atmosphäre des Treffens und die Gottesmutter war spürbar mit in der Runde, als alle erzählten was ihnen am Herzen liegt. Was bewegt uns und was hat die ganze Diözese bewegt im letzten Jahr? Gabi und Martin Kräftner erinnerten uns mit ausdrucksstarken Bildern an die schönen Momente bei unseren Veranstaltungen. Vom Rückblick zum Ausblick in die Zukunft spannte sich der Bogen des Treffens.
P. Felix erinnerte uns an daran, wie wichtig es für uns ist im Heiligtum durch unser Liebesbündnis verwurzelt zu sein und dadurch auch eine gewisse Immunität gegen Ängste und negative Zeiterscheinungen zu entwickeln. Dass es nicht darum geht perfekt zu sein, sondern das „Schönstattgeheimnis“ zu verbreiten, damit auch andere merken „Da liebt mich jemand ganz besonders.“ Dazu brauchen wir einander und dazu brauchen wir auch den Lebensstrom aus der Wurzel – aus dem Heiligtum. Im Paargespräch bereicherten die Familien diesen Impuls mit den eigenen Erfahrungen.
Frau Christiana Riedl berichtete uns als Zeitzeugin mit Begeisterung und Freude von der Entstehung der Schönstattbewegung in Österreich und den einzelnen Schritten bis zum Bau des heutigen Kapellchens. In Treue, mit innerer Begeisterung, mit persönlichem Einsatz auf allen Ebenen und mit großer Ausdauer hat eine kleine Gruppe von „Schönstatt-Verrückten“ hier etwas geschaffen, das wir in unseren Tagen als Gnadenort dankbar erleben dürfen. Auch Bruno Mucha war einer aus dieser Gruppe und erzählte von seinen Erlebnissen um dann auch zu der Präsentation der heutigen Projektentwicklung zum Neubau des Zentrums auf dem Kahlenberg überzuleiten. Der aktuelle Planungsstand erfordert ein neues Überlegen in der Bewegung, ob das Projekt von uns allen mitgetragen werden kann. Ist der Kahlenberg ein Gnadenort und die Kanzel P. Kentenichs für uns? Einsatz in jeder Form, ob als Geldspende, als Mitbeteiligung oder als Gebetseinsatz ist von uns gefordert wenn die Planungen Realität werden sollen. Wieviel Vertrauen haben wir in die Gottesmutter und in ihre Präsenz im Heiligtum?
Die Pioniere des Kahlenbergs waren ganz lebendig für uns als wir mit Fackeln in den Händen durch den dunklen Wald zum Bildstock gingen. Bläsertöne unserer Musiker Walter und Andreas klangen uns entgegen und schufen eine ganz besondere Atmosphäre für eine kurze Gebetszeit. Spürbar verbunden mit der Gründergeneration beteten wir gemeinsam und beschlossen unsere Andacht im Kapellchen mit dem Abendsegen.
Unter dem Titel „Die Gottesmutter braucht uns – Wir dürfen an etwas Großem mitbauen“ referierte Sr. M. Gertraud am Sonntag. Sie erinnerte uns daran, dass der Mittelpunkt unserer ganzen Arbeit das Heiligtum sein sollte. Wenn wir die Nähe der Gottesmutter suchen und uns immer wieder von ihr anschauen lassen wandelt sich unser Liebeskapital in einen Liebesstrom, der durch das Land fließt. „Wo ist die Schönstattwurzel für uns selber?“ , diese Frage gab sie den Paaren mit.
„Hier herrscht eine besondere Atmosphäre in der man wieder seine Wurzeln spüren kann.“ und „Mich geistig ins Heiligtum zu versetzen um im Kugelhagel des Alltags besser geschützt zu sein, das nehme ich mir mit.“, waren Aussagen aus der Ernterunde.
Ein „Neuwerden“ hat für uns begonnen an diesem Wochenende, als Einzelperson, als Paar und als Diözesanbewegung – möge die Gottesmutter uns segnen und immer wieder daran erinnern, dass wir ohne Verwurzelung nicht wachsen und fruchtbar werden können.
Maria & Willi Hafellner
Fotos: © Martin Kräftner