Eheweg 3 – weitergeben

Gedanken der Malerin Jasmin Schön zu diesem Bild:weitergeben_JS

weitergeben… „Gestisch wird ein gemeinsames Herz zwischen zwei Personen gereicht – das Herz dient als offenes Symbol für gemeinsame (auch geistige) Kinder, der umspannte Blütenbogen steht für schützende Geborgenheit.“

3. weitergeben…

Manchmal bläst mir der raue Wind ins Gesicht.
Da ist es schön nach Hause zu kommen und sich
geborgen zu fühlen.
Wir gehören zusammen!
Wir sind füreinander da und geben Leben weiter.

Anregungen zum Ge(h)spräch:

• Erzähl mir: Was brauchst du um dich geborgen zu fühlen?
• Welche Werte wollen wir unseren Kindern weitergeben?
• Welche gemeinsamen Ziele und Sehnsüchte haben wir?

„Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“ Joh. 15,12

Lebensbeispiel:
Wir wünschten uns ein weiteres Kind. Und hurra, „wir“ wurden schwanger. Nachdem die bisherigen Schwangerschaften gut gegangen sind, ließen wir uns mit dem Besuch beim Frauenarzt Zeit. In unserer Familie gibt es keine Zwillinge. Doch wir scherzten, dass es lustig wäre Zwillinge zu bekommen.
Der Frauenarzt meinte, dass die Schwangerschaft schon weiter fortgeschritten sein müsste als wir berechnet hatten. Er sagte: „Egal, diskutieren wir nicht darüber, am Ultraschall wird es sich schon zeigen.“ Ja und es zeigte sich…
Gleich beim Aufsetzen der Sonde konnte man auf dem Bildschirm zwei Kinder erkennen. Äußerst überrascht waren wir, als der Frauenarzt auf dem Bauch von Elisabeth mit der Sonde noch intensiver umherzufahren begann und sagte: „Dann schauen wir doch, ob sich da nicht noch ein Kind versteckt.“ Das war ein Schock! Es zeigten sich aber weiterhin „nur“ zwei Kinder.
Beim nach Hause fahren redeten wir viel darüber. Zur Freude über den Nachwuchs mischte sich eine leichte Nervosität. Wie würde das mit einem „Doppelpack“ werden? Aber auf der anderen Seite freuten wir uns über die neue Herausforderung.
Diese ließ gar nicht lange auf sich warten. Denn eine Zwillingsgeburt gilt als „Risikogeburt“ und muss daher in einem Krankenhaus erfolgen. Das war schon eine Umstellung, denn unsere ersten Kinder hatten wir zu Hause mit einer Hebamme entbunden. Die Suche nach einem Krankenhaus, bei dem nicht gleich von einem Kaiserschnitt die Rede war, gestaltete sich schwierig. Es brauchte viel gegenseitige Bestärkung, um diesen Weg zu gehen. Unsere Freude war groß, als uns im dritten Spital nicht nur eine spontane, sondern, wenn alles „glatt geht“, sogar eine ambulante Geburt in Aussicht gestellt wurde. Unsere „gewohnte“ Hebamme würde uns begleiten.
Bei der Geburt ging alles gut und so konnten unsere anderen Kinder am Morgen des Tages nach der Geburt die Zwillinge in ihrer Mitte begrüßen.
Schon bisher hatten wir in der Kindererziehung an einem Strang gezogen, doch es war uns klar, dass wir noch mehr „zusammenrücken“ werden müssen. Und genau das hat sich so gezeigt. Wenn irgendetwas „Verbotenes“ gemacht wurde, schauten sich die beiden an und es war natürlich keiner von ihnen. So war und ist die Beobachtungsgabe von uns beiden besonders gefragt und wir merken, dass wir noch mehr zu einem Team werden, das sich gegenseitig unterstützt, bestärkt und ergänzt.
Elisabeth & Leopold