Eheweg 7 – orientieren

Gedanken der Malerin Jasmin Schön zu diesem Bild:orientieren_JS

orientieren… „Als erstes ist mir hier natürlich ein symbolischer Kompass eingefallen. Die zwei Figuren sehen einander zwar bewusst an, doch jeder hat seine eigene Richtung, die ihm bestimmt ist, Aufgaben, die man nur alleine erfüllen kann und dennoch – halten beide ihr Hand ans Herz als wollten sie sagen: „Ich gehe zwar meinen eigenen Weg, aber mein Herz ist trotzdem bei dir“.

 

7. orientieren…

Jede Lebensphase bringt neue Herausforderungen
für uns als Ehepaar.

• unseren eigenen Weg gehen
– Die Eltern sind eine Orientierungshilfe, aber es bleibt unser Weg.
• unsere Erziehungsaufgaben gemeinsam wahrnehmen
– Wir dürfen an der Schöpfung mitarbeiten.
• Veränderungen in Familie, Beruf, Umfeld
– Unsere Beziehung wächst mit.
• die Kinder loslassen, damit auch sie ihren eigenen Weg gehen können
– Für uns beginnt eine neue Zeit zu zweit.

Anregungen zum Ge(h)spräch:
Was sind die Herausforderungen in unserer derzeitigen Lebensphase?
Welches Bild haben wir von unserer Beziehung in zehn Jahren?

Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. (Joh 14, 6)

Lebensbeispiel:
Neben dem Haus meiner Eltern stand das Haus, in dem früher eine Großtante gelebt hat. Meine Eltern haben es für mich vorgesehen.
Als mein jetziger Mann und ich dann überlegt haben zusammenzuziehen, konnten wir es uns immer weniger vorstellen, tatsächlich dort zu wohnen. Ich hatte zwar immer eine gute Beziehung zu meinen Eltern und auch mein Mann hat sich gut mit ihnen verstanden, aber wir hatten Sehnsucht, unsere Beziehung möglichst selbständig zu gestalten, und da haben wir gespürt, dass es für uns wichtig ist, mehr Abstand zu den Eltern zu haben.
Ich wusste, wie gern es meine Eltern gehabt hätten, dass wir in dieses Haus einziehen, und habe mich ein wenig undankbar gefühlt, aber mein Mann hat mich in diesem Beschluss bestärkt. Es war nicht leicht, den Eltern zu sagen, dass wir uns eine Wohnung nehmen wollen. Sie haben unseren Wunsch nicht verstanden und waren ziemlich enttäuscht.
Wir haben dann auch tatsächlich ca. 20 km entfernt eine Wohnung gemietet und dort unsere ersten beiden Ehejahre verbracht. Diese Zeit hat unserer Ehe sehr gut getan. Wir konnten selber gestalten, entscheiden und Verantwortung übernehmen.
In dieser Zeit hat sich auch das Verhältnis zu meinen Eltern geändert, sie haben uns immer mehr als gleichwertig akzeptiert, sodass wir uns schließlich entschieden haben, nun doch in das Haus einzuziehen.
Im Nachhinein können wir sagen, die zwei Jahre des größeren Abstandes haben viel dazu beigetragen, dass wir als Paar gewachsen sind und trotz räumlicher Nähe ein entspanntes Verhältnis zu den Eltern haben.
Marlies